Alena Herzog berichtet aus Dunedin

So, am besten fang ich ganz von vorne an: Die Idee ins Ausland zu gehen hatte ich schon früher und meine Eltern haben mich von Anfang an dabei unterstützt. Aber ich lehnte ab- erstmal. Ich weiß nicht ob meine Tanten mich mehr überzeugen konnten oder ob ich einfach keine Lust hatte in Deutschland in der Schule rum zu sitzen. Ich entschied mich persönlich dann im September dafür.

Mir war sofort klar, dass ich nicht in die USA gehen würde, wie viele andere. Ich wollte so weit weg wie möglich. Ich hatte abenteuerliches gehört von Neuseeland und war überzeugt: Da möchte ich mein halbes Jahr verbringen. Dann ging alles relativ schnell; ich war ja auch recht spät mit dem bewerben und hatte schon Angst es sei zu spät. Doch ich wurde kurz darauf schon zum Interview eingeladen. Anfangs dachte ich, ich möchte in eine Großstadt wie Auckland oder Wellington, zu mal es auch wärmer sein soll als der Süden. Dann kam alles anders, ich besuchte einen Infotag an dem ein Direktor der Internationalen Schüler einer neuseeländischen Schule eine Präsentation über seine Heimatstadt und seine Schule hielt. Mr. Chronican war mit so viel Energie und Spaß bei der Sache, dass es mich einfach mitriss.


Mein Flugzeug ging nach einer tollen Vorbereitungswoche mit vielen Aktivitäten in der Hauptstadt Wellington am 31.Januar weiter nach Dunedin. Meinem Ziel. Ich war so gespannt auf meine Gastfamilie und die neue Umgebung. Ich wurde am Flughafen von Dunedin willkommen geheißen und meinem neuen zu Hause vertraut gemacht. Ich hatte eine 16-jährige japanische Gastschwester Moe und einen 10-jährigen Gastbruder William. Neben meinen Gasteltern Irene und Bill hatte ich jetzt einen großen Golden Retriever Flash.

Mein Zimmer hat mir sofort gefallen und unser Garten war voll mit schönen Blumen. Die Woche drauf fing die Schule schon an. Ich muss  sagen, dass in Neuseeland Schule wesentlich einfacher ist und das Verhältnis Lehrer-Schüler viel lockerer ist.
Als Fächer hatte ich Pe, Hospitality(Kochen), Maths, Outdoor Education, Photography und natürlich Englisch. Vom Verständnis her war alles super und mit dem Sprechen wurde es auch schnell einfacher.
Eingelebt hab ich mich schnell, ich hatte tolle Aktivitäten nach der Schule- ich hab angefangen mit surfen und das kann ich jedem empfehlen! Außerdem bin ich mit Freunden in die Gym gegangen um mich ein bisschen fit zu halten. Zugenommen hab ich trotzdem, keine Sorge, dass kommt einfach so wegen der Essensumstellung.


Nach ein paar Monaten konnte ich einfach kein Toast mehr essen und hab mir leckeres Schwarzbrot gekauft. Das musste sein ;) Aber sonst hatte ich eigentlich keine großen Schwierigkeiten mich zurecht zu finden. Meine Gastfamilie war jederzeit für mich da und ich wurde behandelt wie ein Familienmitglied. Der Aufenthalt in einer Gastfamilie ist wahrscheinlich das Schlüsselerlebnis überhaupt. Man ist direkt im Familien und Kulturleben drin und kann so viel neues entdecken und erleben. Moe und William waren wie Geschwister für mich und wir haben uns auch mal gestritten. Aber so ist das halt. Wir hatten eine lustige Zeit miteinander und der Abschied fiel mir sehr schwer!


Die Highlights in Neuseeland waren meine Ferien und die Rundreise auf der Südinsel mit Flying Kiwi. In dieser Zeit war ich Skydiven und hab in den zwei Wochen viel von Neuseeland gesehen. Wir waren beim Fox-Glacier, in Wanaka, in Milford Sound, in Queenstown an der Westcoast und und und.
Das Wetter war großartig obwohl es schon Anfang Herbst war. So war das Zelten auch sehr angenehm und wir wollten alle weiter zusammen im Bus Neuseeland erkunden als wir uns verabschieden mussten.
Nach den Ferien fing Term 2 an und ich änderte Photography in Fabrics um, um noch ein bisschen mehr Eindrücke zu sammeln.


Mit meiner Pe class hab ich eine 3-tägige Fahrradtour gemacht in den Bergen. Sehr anstrengend, aber auch sehr abenteuerlich und ich bin sehr eng zusammen gewachsen mit den Leuten.
Mit einer deutschen Freundin, die ich von der Southern Blast Tour kannte bin ich nach Auckland gereist für 3 Tage. Dort haben wir ein bisschen Großstadtluft geschnuppert und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besucht mit unserer Gastfamilie. 


Die Nordinsel ist etwas anders als die Südinsel, auf der Nordinsel leben mehr Menschen ( Auckland und Wellington) und es ist etwas wärmer. Die Südinsel dagegen ist unbewohnter und bietet viele atemberaubende Nationalparks. Adrenalinerlebnisse, wie Bungy, Skydiving, Jet Boat, Canyon Swing und mehr kann man auf beiden Inseln ausreichend verwirklichen. ; ) Die Kiwis sind nette und gastfreundliche Menschen, die viel Ruhe haben und sich nicht leicht stressen lassen.
Es gab noch soo viele tolle Erlebnisse in Neuseeland- im Juni hatte ich z.B. meinen Formal, eine Art Schulball. Auf dieses Event warten alle Schüler das ganze Jahr. Alle machen sich chic zum Tanzen und um Fotos zu machen. Die (geheime) Afterparty war toll organisiert und ein schöner Ausklang meines Aufenthalts! 


Auch wenn nicht immer alles gut läuft und man kurzzeitig traurig und ein wenig Heimweh verspürt, das halbe Jahr geht schneller rum als man denken kann. Es ist immer jemand da, der dir zuhört und hilft!
Der 9. Juli kam auf mich zu und es hieß: “Goodbye NZ” and “See you soon.” Nach einer langen Reise und Abschieden von deutschen Freunden, war ich wieder in meiner Heimatstadt Frankfurt.
Am ersten Abend gab es gleich leckeres Essen mit Freunden und Familie und viele Neuseelandgeschichten. 


Jetzt fünf Wochen nach meiner Rückkehr in Deutschland denke ich oft an Neuseeland, an meine 2. Familie, die mir ein zweites zu Hause geboten hat am anderen Ende der Welt, an meine Freunde, an all die Schultage,  Erfahrungen und Erlebnisse die ich gemacht habe. Manchmal denke ich, ich hab alles nur geträumt, denn in Deutschland hat sich in den 6 Monaten nichts verändert.
Ich bin so dankbar, dass ich diese Möglichkeit hatte und würde es sofort wieder machen. Meine Zeit in Neuseeland werde ich nie vergessen und ich werde mein anderes weit entferntes zu Hause in Zukunft einmal besuchen.
New Zealand was awesome and sweet as =)
Kleiner Tipp: Reisetagebuch schreiben als Andenken an die tollen Monate.

Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, schreibt mir doch einfach eine E-mail an: alena.herzog@hotmail.de

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