Am 25. August war es dann soweit. Um sieben Uhr morgens ging es los nach Frankfurt. Meinen Familie und meine beste Freundinnen haben mich noch bis zur Sicherheitskontrolle verabschiedet. Dann wurde mir erst richtig bewusst, was ich da vor mir hatte. Ich hatte einen Begleiteten Flug mit ca 15 anderen Deutschen die auch alle nach Burnaby gehen würden. Man hat sich gut mit allen verstanden und der Flug ging relativ schnell um. In Vancouver angekommen hatten wir Sonnenschein und 25 Grad (eigentlich eher untypisches Wetter für Vancouver wie sich später herausstellte…)
Ungefähr 2 Stunden später konnten wir dann endlich alle zu unsern Gastfamilien. Allmählich machte sich der Jet Lag bemerkbar. Abgeholt wurde ich von meinen Gasteltern. Sie waren zwar freundlich aber haben nicht besonders viel mit mir geredet. Zuhause angekommen gab es dann philippinisches Essen da meine Gastfamilie Philippinisch war hier lernte ich dann auch meinen 12 Jährigen Gastbruder kennen. Am ersten Abend war ich sehr müde und fertig, auch meine erste Begegnung war nicht so herzlich und offen wie erhofft aber weitersehen…
Am nächsten Tag lernte ich meine 16-jährige Gastschwester kennen und meine Gastfamilie hat mir Downtown Vancouver und die Mall in Burnaby gezeigt. Dort habe ich mir dann das Translink Ticket für die Vancouver Area, einen Handyvertrag und ähnliches besorgt. Von Montag bis Freitag hatten wir eine „orientation week“ vom Burnaby school district aus. Hier wurde man in die Schulen eingewiesen, konnte die Fächer wählen, machte einen Englischtest, usw… sehr praktisch war, dass wir so alle anderen Internationals (aus Brasilien, Italien, Mexico, Japan, usw) kennenlernten. Somit kannte man sofort schon genügend Leute um seine Zeit zu verbringen.
Meine Schule war die Moscrop Secondary School. Ich brauchte ca eine halbe Stunde mit Bus und Skytrain um dorthin zu gelangen. Sie hatte 1.400 Schüler und auch meine Gastschwester besuchte sie. Der Unterricht war leicht zu verstehen und die Lehrer und Schüler waren sehr nett und offen. Somit war es nicht schwer Anschluss zu finden. In den ersten Wochen habe ich noch überwiegend was mit den anderen Internationals gemacht, doch mit der Zeit dann auch immer mehr mit den Kanadiern.
Die Lage in Burnaby war perfekt. Ich wohnte nur 10 Minuten von der Zweit größten Mall Kanadas entfernt und 20 Minuten von Downtown Vancouver. Nach der Schule bin ich fast täglich mit Freunden zur Mall oder nach Downtown gefahren um mir die Stadt anzugucken oder ins Kino zu gehen usw… Meine Gasteltern haben beide viel gearbeitet und waren dementsprechend selten zu Hause. Somit haben wir selten zusammen gegessen allerdings hatte ich auch keine Verpflichtungen ihnen gegenüber und konnte meinen Tag problemlos selbstständig gestalten. Am Wochenende sind wir mal nach Seattle oder umliegende Städte gefahren. Das war dann doch cool.Ich hatte manchmal kleine Probleme mit meiner Gastfamilie bezüglich des Curfews oder ähnlichem. Diese konnte ich allerdings super mit dem Homestay Coordinator per mail oder Treffen lösen. Dieser war immer sehr nett und hat einem super geholfen. Auch in der Schule hatten wir Ansprechpartner wie z.B. die Counsellor.
Meine Schwester aus Deutschland hatte zeitgleich einen High School Aufenthalt in Victoria, BC. Somit habe ich sie 2 mal besucht und konnte dann auch Victoria und Vancouver Island kennenlernen. Andere Highlights waren einen International Tour in die Rocky Mountains, Halloween Partys und ein Wiz Khalifa Konzert in der Rogers Arena.
Die letzten Tage in Kanada waren schon ziemlich traurig, da ich gerade ein richtiges zweites Leben begonnen hatte und dann heißt es: „Back to good old Germany!“ Am letzten Tag habe ich mich noch von allen Lehrern und Freunden in der Schule verabschiedet und noch total süße Geschenke bekommen. Nach der Schule hab ich mich von den ganzen Internationals verabschiedet und dann hieß es Koffer packen. Für meine Gastfamilie als Abschiedsgeschenk hatte ich ihre Lieblingspralinen. Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von meiner Gastfamilie und trotz der Probleme wurde mir klar, dass ich sie vermissen würde. Danach fuhr mich meine Gastmutter zum Flughafen. Dort haben mich noch Freunde verabschiedet bis ich mich dann endgültig von Vancouver verabschieden musste.
Abschließend kann ich sagen, dass; die Zeit viel zu schnell vorbei war; ich gelernt habe Konflikte selbst zu lösen; gelernt habe selbstständiger zu leben und natürlich besseres Englisches zu sprechen. Ich kann jedem einen High School Aufenthalt empfehlen. Auch wenn es so wie bei mir „nur“ drei Monate waren. Die Erfahrungen die man macht kann einem keiner mehr nehmen. Ich habe auch ein halbes Jahr später noch Kontakt zu meinen Kanadischen Freunden und habe mich schon mit ein paar deutschen Freunden von dort wiedergetroffen.