Mit meiner Gastfamilie kam ich von Anfang an sehr gut klar und ich habe mich auch gleich dem Familienleben und den Abläufen, inklusive Verpflichtungen angepasst. Zu meiner fast gleichaltrigen Gastschwester und meiner Koranischen Schwester haben sich schnell gute Freundschaften entwickelt, sodass mir auch Zuhause nie langweilig war.
Meine Gastfamilie hat mich 2-mal mit in den Urlaub genommen. Unter anderem auf die schöne, und größte Sandinsel der Welt. Fraser Island mit dem „Campervan“ war einfach ein tolles Erlebnis und hat das Verhältnis zu meiner Gastfamilie noch einmal total verbessert.
Der erste Schultag war natürlich super spannend. Wir waren einen Gruppe von 6 Neuankömmlingen und haben zunächst einmal eine Schulführung und Besuch bei der Rektorin gemacht. Nachdem ich den ersten Eindruck von meiner neuen Schule hatte ging es gleich zum Uniform Shop und danach zur Fächerwahl.
Am nächsten Tag ging es dann auch schon gleich los. Die erste Schulstunde, die ersten neuen Bekanntschaften und natürlich viel Englisch. Meine Schule stellte sich als sehr multikulturell heraus mit starkem asiatischem Einfluss, aber es gab auch viele Schüler aus Afrika, Neuseeland und den Inselstaaten um Australien. Der Anschluss an eine Clique viel mir nicht so schwer, da die Leute sehr freundlich auf mich zugegangen sind und mich gleich in jegliche Aktivitäten eingeplant hatten. Mein Freundeskreis war ebenfalls sehr international. Neben den Australiern hatte ich auch sehr gute Freundinnen aus Kanada und Brasilien, was meinen Aufenthalt zu einem noch größeren Erlebnis werden lies. Denn durch so viele Kulturen, die ich neu kennenlernt habe, konnte ich ein ganz neues Weltbild entwickeln und kann es nun nicht abwarten meine nächste große Reise anzutreten.
Der Unterricht an meiner Schule war komplett anders, als in Deutschland. Das Lehrer- Schüler Verhältnis war größtenteils lockerer und persönlicher und so hat sich zu einigen Lehrern über die Zeit ein fast freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Der Stoff im Unterricht war meisten ganz anders, als an meiner Schule in Deutschland, was aber auch an meiner Fächerwahl lag. Im Matheunterricht haben wir fast dasselbe gemacht, wie meine Freunde zur gleichen Zeit in Deutschland. Allgemein hat mir aber sehr gut gefallen, dass alles sehr realitätsbezogen war und man so noch alles nachvollziehen konnte und auch meistens interessiert war. Ich konnte zwischen sehr vielen Fächer wählen und wenn man Glück hatte passte die Blockung gerade so, dass man auch wirklich alle Wunschfächer wählen konnte. Pflicht waren Mathe und Englisch. Jeden Tag gab es für etwa 10 min. Rollmark, wo man sich mit dem entsprechenden Betreuungslehrer trifft und er die Anwesenheit durchgeht und alles Organisatorische besprochen wird. Jeden Freitag war der „formal uniform“ Tag, wo man seine „schöne“ Uniform anziehen musste und es die sogenannte „Assembly“ gab, in der die neuesten sportlichen Erfolge, etc angekündigt wurden und natürlich die Nationalhymne gesungen wurde.
Brisbane an sich ist einer super tolle Stadt, wo ich sehr oft shoppen war oder an den Wochenenden die „markets“ bei Southbank mit meinen Freunden abgeklappert habe und dann später den tollen Skylineview zu genießen. Auch an der Gold Coast, die etwa 1.5 Stunden mit Zug und Bus entfernt ist, haben wir so einige unserer Wochenenden verbracht.
Ein großes Highlight meines Aufenthaltes war eine Outback-Tour, von der ich schon vor meinem Reiseantritt Infos von GIVE zugeschickt bekommen habe. Auf dieser Tour habe ich das australische Outback und Städte, wie Adelaide und Melbourne kennengelernt.
Alles in Allem möchte ich sagen, dass es die beste Entscheidung war, diesen Schritt ins Ausland zu machen. Ich hab so viele neue Erfahrungen, internationale Freunde und eine zweite Familie am anderen Ende der Welt und ich kann nur jedem Empfehlen, der diese Chance hat und sich dem gewachsen fühlt, zu nutzen. Es wird mit Sicherheit eine unvergessliche Zeit.
Liebe Grüße
Anne- Kathrin Klapper