Nachdem meine Gastfamilie gefunden war versuchte ich sofort, sie über E-Mail und Telefon zu kontaktieren, um mehr über sie zu erfahren und nach kurzer Zeit wirkten sie nicht mehr wie fremde Menschen auf mich und meine Vorfreude wuchs von Tag zu Tag.
Am Abreisetag war es sehr schwierig für mich, meine Familie zurück in ´Good Old Germany´ zu lassen doch letztendlich war meine Aufregung auf die nächsten sechs Monate größer und stieg mit anderen Austauschschülern, welche die Vorfreude mit mir teilten, in das Flugzeug.
Auf der anderen Seite des Ozeans angekommen, wartete meine Gastfamilie auf mich und begrüßte mich sehr herzlich mit Schildern und kleinen Geschenken. Mein ´American Way Of Life´ konnte beginnen!
Meine Gastfamilie hatte ihr Haus mitten auf dem Land von Bäumen umgeben. Das mag sich jetzt schrecklich anhören, war es aber selbst für mich als Stadtkind nicht. Ich unternahm viel mit meinen Gastsgeschwistern und Nachbarn. Am Wochenende waren wir oft im Kino oder auch in der Mall zum shoppen, was in Amerika wirklich Spaß macht; ).
Die High School war ein wirklich großartiges Erlebnis und ich glaube sogar , dass es das erste mal in meinem Leben Freude machte, zur Schule zu gehen. Die Schüler waren alle sehr nett und rücksichtsvoll. Man hatte schon nach dem ersten Tag viele neue Freunde gefunden, mit denen man gegenseitig über seine Sitten und Kulturen sprach. Die Lehrer wirkten auf mich viel offener und freundlicher als in Deutschland und ich kann sagen, dass selbst sie wie Freunde für mich sind! Anfangs erscheint es alles sehr neu und ungewohnt doch nach kurzer Zeit, in der ich ebenfalls meine Sprachhürden langsam überwand, fühlte ich mich wie eine richtige amerikanische Schülerin.
Meine Gastfamilie war schrecklich nett und sie versuchten mir so viel wie möglich von Amerika und den amerikanischen Sitten zu zeigen. Was da natürlich nicht fehlen darf ist Football! Am Wochenende war meist ein Spiel und es machte immer wieder Spaß, dort hinzugehen, da ich dort viele Freunde aus meiner Schule traf und mit ihnen gemeinsam unsere Mannschaft anfeuerte.
Letztendlich hat meine Gastfamilie mich viel über Amerika gelehrt und ich habe auch ihnen viel über meine Kultur erzählt. Es war ein großes Erlebnis, in dem ich viele neue Freunde gefunden habe und die amerikanische Sprache auf spielerische Art und Weise gelernt habe.
Ich denke es hat auch mich auf eine positive Art verändert, da ich weltoffener bin und auch selbstbewusster mit wichtigen Aufgaben umgehen kann.
Es war sehr schwer, meine Gastfamilie zu verlassen, doch ich freute mich auch schon wieder auf meine Familie in Deutschland, um ihnen über alles genau zu berichten, was ich in diesen sechs Monaten erlebt habe. Beim Abschied versprach ich meinen Gasteltern, sie wieder zu besuchen, was ich sieben Monate später für zwei Wochen auch tat!
Ich kann euch nur sagen, dass es keineswegs ein Fehler sein kann, sich für ein Austauschjahr zu entscheiden, denn ihr könnt nichts verlieren…eher im Gegenteil!