Mein Ziel war es, selbständiger zu werden und die schönste Zeit meines Lebens zu haben. Auf dem Flug wurde ich so aufgeregt, was mich erwarten würde. Nach einer 15-stündigen Reise bin ich ich endlich an meinem Ziel angekommen: North Vancouver, B.C inKanada. Schon aus dem Fenster sah ich, wie schön Canada und vor allem Vancouver ist. Ich hatte Angst mich zurecht zu finden und mich dem kanadischen Lifestyle anzupassen, aber alle meine Sorgen waren überflüssig. Mir wurde langsam klar, dass ich hier 5 Monate verbringen werde und es war toll, dies erleben zu dürfen.
Da ich mit meiner ersten Gastfamilie nicht so gut zu recht kam, wechselte ich nach 2 Wochen in eine andere Familie. Ich hatte dort 2 Gastbrüder und eine Gastschwester, die 5,3 und 1 Jahr alt waren. Meine Gastfamilie war total nett und ich habe mich sehr wohlgefühlt. Sie haben mich aufgenommen wie ihr zweite Tochter. Manchmal haben wir Ausflüge unternommen, z.B zum Stanley Park. Wenn ich Fragen hatte oder etwas nicht verstanden habe, haben sie mir immer gerne geholfen. Aber da ich nach einem Monat schon recht flüssig sprechen konnte, hatte ich nie so große Probleme. Es ist mir sehr schwer gefallen, als ich gehen musste. Gerade in der Zeit hatte sich meine kleine Gastschwester von einem Baby in ein kleines Mädchen entwickelt. Es war schön, zu sehen wie meine Gastgeschwister sich verändert haben, da ich selber die Jüngste in meiner Familie bin. Für mich war und ist meine Gastfamilie, meine zweite Familie geworden und meine Gastgeschwister sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich sie wie meine richtigen Geschwister gesehen habe. Gerade an Weihnachten war es schön zu sehen, wie man in Canada feiert. Ich habe weiterhin viel Kontakt mit ihnen und freue mich darauf sie, wieder zu sehen.
Meine Schule Handsworth Secondary School ist eindeutig die beste Schule überhaupt! Schon am ersten Schultag war es ein schönes Gefühl, in die Schule zu gehen.Jeden Morgen war Musik an und jeder hatte gute Laune. Es kam mir vor wie in einem High School Film: Locker, viele Schüler, Cliquen und eine riesige Schule. Die Lehrer waren total nett und sind viel interessierter an den Schülern als in Deutschland. Sie nehmen Rücksicht auf einen , wenn einem etwas schwer fällt, besonders am Anfang. Ich hatte Fächer in unterschiedlichen Stufen: Math 12, Science 10, Drama Film and Televison 11, Textiles 10, Food and Nutrition 10, English 10, P.E 10 & Socials 10. Ich habe einen guten Anschluss gefunden, das wahrscheinlich daran lag, dass ich am Anfang des Jahres nach kanada kam. In der großen Lunchbreak saß ich mit meinen Freunden immer auf den Gängen, auf dem Footballfeld oder in der Cafeteria. Es war immer so lustig und wir hatten soviel Spaß.
Nach der Schule habe ich mich oft mit meinen Freunden getroffen und bin nach Downtown zum Shoppen gefahren. Von meinem Zuhause habe ich ungefähr 15 min nach Downtown gebraucht, wo die großen Hochhäuser sind. Dort habe ich auch oft sight-seeing gemacht und war im Stanley Park oder am English Bay. Besonders an North Vancouver hat mir die Nähe zum Meer, gerade mal 5 Minuten, gefallen, die Stadtlage und Skifahren nach der Schule. North Vancouver ist eine Stadt, die besonders durch die Natur geprägt ist, wie z.B. Deep Cove, Grouse Mountain, Capilano Suspension Bridge, Capilano Lake... .Im Winter war ich fast jeden Tag auf dem Grouse Mountain mit meinen Freunden zum Ski oder Snowboard fahren. Die Aussicht ist einmalig: Stadt, Berge & Meer. Es hat so viel Spaß gemacht, abends Ski zu fahren und es war einfach traumhaft. Meine Schule war gerade mal 5 Minuten vom Skiberg entfernt.
Ich habe auch Ausflüge von meiner kanadischen Organisation aus oder selbst organisierte gemacht, um mehr von Kanada zu sehen. Im Oktober war ich mit meiner Organisation in Tofino auf Vancouver Island. Es war traumhaft schön: Ich sah einen Bären, war surfen und bekam einen Eindruck vom Leben auf dem Land in Kanada. Im November war ich in Victoria, Hauptstadt von B.C. Dort habe ich eine Freundin besucht, die ich auf dem Flug kennengelernt habe. Da sie auch Austauschschülerin war und auf einer Farm wohnte, hatte ich die Gelegenheit nach langer Zeit, wieder reiten zu können.
Außerdem hatte ich im November die Gelegenheit, Seattle in den USA zu besuchen. Dort war ich zum ersten Mal in den USA! Es war schön, eine amerikanische Stadt zu sehen und ein paar Eindrücke zu bekommen. In den Weihnachtsferien war ich dann auch noch in Whistler und in Lilloett.
Alles in allem war es die schönste Zeit meines Lebens! Ich werde diese Erlebnisse nie vergessen.
Es war eine tolle Erfahrung. Mit vielen Eindrücken und Freunden kam ich zurück. Der Abschied viel mir nicht so schwer, da der Flug zurück nach Kanada im Sommer schon gebucht ist und ich mich freue, sie alle wieder zu sehen! Wenn mich jetzt jemand fragen würde, wo mein Zuhause ist, wäre eine Antwort Vancouver.
Ich kann nur jedem empfehlen, einen Auslandsaufenthalt zu machen, da man so viel Neues kennenlernt und einmalige Erfahrungen macht.