Als es dann darum ging in welche Region und auf welche Schule ich möchte, habe ich mich für die Mount Baker Secondary School, eine Schule mit ca. 900 Schülern in Cranbrook, einer Kleinstadt mitten in den Rocky Mountains, entschieden.
Am 31.August ging es nach monatelanger Vorbereitung endlich los. Nach dem tränenreichen Abschied in Düsseldorf hat irgendwann dann doch die Vorfreude gesiegt und die Aufregung kam. Im Flieger von Frankfurt nach Calgary habe ich mich mit einigen der anderen Internationals über unsere Gastfamilien unterhalten, wobei ich jedoch nicht sehr viel zu erzählen hatte, weil ich meine Gastfamilie erst ein paar Wochen vor dem Abflug zugeteilt bekommen habe. Als wir dann fast am Flughafen in Cranbrook waren, wurde ich dann doch langsam ziemlich nervös und habe daran gezweifelt, ob das Ganze wirklich eine so gute Idee ist. Diese Zweifel waren im Nachhinein allerdings total unbegründet.
Als ich aus dem Flieger gestiegen bin, habe ich sofort meine Gastmutter gesehn, die auf mich gewartet hat. Ich wurde super herzlich empfangen und habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Mein neues zu Hause war zwar nicht sehr groß, aber meine Gastmutter, ihr Freund, dessen Kinder, die 2 Hunde, die 2 Katzen und unsere Vögel und Fische waren alle super toll und alle haben es mir sehr einfach gemacht mich gut einzuleben. Im ersten Monat hatte ich außerdem noch eine spanische Gastschwester, die leider so bald wieder nach Hause musste wegen ihrem Schulabschluss in Spanien, aber ich werde sie auf jeden Fall bald besuchen!
Ich habe sehr viel erlebt in diesen 5 Monaten. An meinem 4. Tag in Kanada sind wir direkt zum River Rafting und Klippenspringen mit allen Internationals gefahren, dann waren wir in Banff und Lake Louise und ich war in den USA shoppen. Halloween war auch eine tolle Erfahrung und der Winter war voll gepackt mit Ski fahren, Snowboarden, Ice Skating, Pferdeschlitten fahren und einmal sogar Hundeschlitten fahren.
Als es auf Weihnachten zuging, hatte ich ein bisschen Heimweh, weil es wirklich komisch ist so weit weg von der Familie zu sein bei so einem Fest. Meine Gastfamilie hat mir jedoch auch ein unvergessliches Weihnachten ermöglicht. Es gab, wie in den Filmen immer, am 25. Dezember morgens die Bescherung und ein ausgiebiges Frühstück. Nachmittags hat dann die ganze Familie, auch meine damals neu gekommene brasilianische Gastschwester, einen Film geguckt und abends ging es dann zum ''Turkey Dinner'' zu einer Freundin meiner Gastmutter. Nach Weihnachten ging es dann schnell auf Silvester zu, was anders war als in Deutschland, da es kein Feuerwerk gibt. Es war trotzdem ein tolles Erlebnis, mit vielen meiner kanadischen Freunde das neue Jahr zu begrüßen.
Ein paar Tage bevor es dann wieder nach Hause ging, stand dann noch ein unvergessliches Erlebnis an: Hundeschlitten fahren! Ich hatte die Möglichkeit mit einer anderen Deutschen Hundeschlitten fahren zu gehen. Wir mussten helfen die Hunde fertig zu machen und wir beide durften außerdem noch abwechselnd den Schlitten lenken. Das war wahrscheinlich das Tollste, was ich in den 5 Monaten gemacht und erlebt habe.
Leider gingen die 5 Monate viel zu schnell vorbei... Ich wollte es gar nicht wahr haben, dass es auf einmal nach Hause gehen sollte und als es dann zu den ''Farewell Partys'' kam, war ich sehr traurig. Als ich dann wirklich gehen musste, ging ich mit einem weinendem und einem lachendem Auge. Einem weinendem, weil ich all meine Freunde zurücklassen musste, mit denen ich eine wirklich tolle Zeit verbracht habe, und einem lachendem, weil ich mir sicher bin das ich Alle irgendwann besuchen kann und wiedersehen werde und diese tolle Zeit nie vergessen werde.
Zum Schluss kann ich nur sagen, dass ich jedem der die Möglichkeit hat ,dazu rate auch so ein High School Year zu machen, sei es für 2, 5 oder 10 Monate. Es ist einfach eine unvergessliche Erfahrung mit tollen Erlebnissen!!