Jennifer Weigelt berichtet von der Kawana Waters State High School - Sunshine Coast

An alle, die überlegen für einige Zeit ins Ausland zu gehen, ich kann es euch nur empfehlen. Das halbe Jahr, welches ich an der Sunshine Coast in Australien verbracht habe, war so ziemlich die beste Zeit meines Lebens. Ich habe ein zweites Zuhause gefunden und Freunde fürs Leben, darüber hinaus habe ich unvergessliche Erlebnisse erlebt, die ich immer in Erinnerung behalten werde.

Ehrlich gesagt glichen die Tage vor meinem Abflug einer emotionalen Achterbahn. Ich war aufgeregt und freute mich, aber zur selben Zeit hatte ich auch Sorgen und Bedenken, die mich nervös machten. Die Vorstellung ganz alleine in ein fremdes Land, mit einer anderen Sprache, sowie für mich fremden Leuten zu fliegen, war ein wenig angsteinflößend. Allerdings waren meine Sorgen unbegründet, allein schon am Flughafen, traf man auf Jugendliche in derselben Situation und so verstand man sich auf Anhieb. Somit verging der 24h Flug sehr schnell. Am Flughafen in Brisbane wurden ich und einige andere Austauschschüler von unserer sehr liebenswerten International Co-Ordinatorin Vicky abgeholt und 2h zum Kawana Waters State College an der Sunshine Coast, wo bereits unsere Gastfamilien auf uns warteten, gefahren. Die ganze Autofahrt habe ich darüber nachgedacht, wie ich meine Gastmum begrüßen sollte. Händeschütteln? Umarmen? Nichts von beidem, sondern sich einfach erst mal vorstellen? Ich hatte keine Ahnung und bevor ich mich für eine dieser Varianten entscheiden konnte, waren wir auch schon an der Schule. Glücklicherweise wurde ich von meiner Gastmum Fiona herzlich umarmt, ehe ich irgendeine seltsame Mischung der drei Varianten machen konnte. Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut und überraschenderweise machte mir das Englisch gar keine so großen Probleme. Klar, ich musste öfters nachfragen oder Wörter, die ich nicht verstand, mir erklären lassen, aber Fiona war geduldig und verständnisvoll und half mir sehr. Bei ihr zu Hause lernte ich schließlich ihren 17-jährigen Sohn Liam kennen mit dem ich mich auch gut verstand.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ging dann auch schon bald die Schule für mich los. 

Meine Schule das Kawana Waters State College war nicht die Art Schule, die ich von Deutschland aus kannte. Es gab nicht ein einzelnes Schulgebäude mit einem Schulhof. Nein. Das Schulgelände war eine weitläufige Rasenfläche und darauf befanden sich einzelne Gebäude mit Klassenräumen für jeweils einen Fachbereich. So gibt es zum Beispiel das Communication-Gebäude, wo Sprachen unterrichtet werden und ein anderes Gebäude in dem Mathe unterrichtet wird. Dieses System verwirrte mich zunächst sehr, aber irgendwann wurde es zum Alltag, dass man sich vom Englischunterricht beeilen musste um pünktlich zum Graphics Unterricht zu kommen, welcher im Gebäude auf der gegensätzlichen Seite stattfand. Was ich besonders an der Schule mochte war, dass man seine Fächer individuell zusammenstellen konnte. So hatte ich die Möglichkeit im Fach Aquatics Surfen zu lernen. Es war wirklich eine besondere Erfahrung, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Meine anderen Lieblingsfächer waren Visual Arts und Graphics, wo wir an 3D-Modellen gearbeitet haben. Was natürlich auch nicht schlecht war, dass man mit wenig lernen gute Noten schreiben konnte. Man muss sich eigentlich nicht viele Sorgen um die Schule machen mit ein wenig Aufmerksamkeit schafft man das schon zusätzlich gibt es eine Menge Schüler die sehr hilfsbereit sind und die Lehrer können sich auch zusätzlich Zeit nehmen um ein wenig auszuhelfen.

Ich hatte immer viel Spaß im Unterricht und in den Pausen mit meinen Freunden. Und auch nach der Schule haben wir viel zusammen unternommen. Der Strand war natürlich eins der beliebtesten Ziele, wovon die Sunshine Coast eine ganze Menge hat und alle sind wirklich wunderschön.

Ich hatte sehr großes Glück, dass Fiona mich jedes Wochenende auf einen anderen Ausflug mitgenommen hat, sodass ich wirklich viel von der Sunshine Coast und ihrer Umgebung gesehen habe. Ferner habe ich noch an einer 1-Wöchigen Outbacktour teilgenommen. So konnte ich noch mal ein ganz anderen Teil von Australien kennenlernen. Wenn man seine ganze Zeit an der Küste verbringt und das Meer sieht, ist es unglaublich, wenn man zur Abwechslung den roten Sand Australiens Wüste sieht mit dem atemberaubenden Monument Uluru (Ayers Rock) oder den Kings Canyon. Diese Tour war definitive eins der beiden Highlights während meiner Zeit in Australien. Das zweite Highlight waren die Tauchgänge, die ich während meines Tauchschein gemacht habe. Australiens Unterwasser Welt ist einzigartig und wunderschön. Es gibt so viele interessante Korallen, viele verschiedenen Fischarten zu bestaunen und andere Unterwasserlebewesen wie Schildkröten oder Seesterne.

Der Abschied ist mir am schwersten gefallen, auch wenn man sich auf seine eigene Familie freut, ist es traurig sein eigenes aufgebautes Leben auf der anderen Seite der Welt hinter sich zu lassen. Zugegeben es sind auch viele Tränen geflossen. Was ich an Australien wohl am meisten vermisse sind die Leute, die ich dort kennengelernt habe und generell die offene Art der Menschen. Kassierer im Supermarkt haben mit dir gesprochen, wie alte Bekannte und Busfahrer haben sich über verschieden Sportarten mit dir unterhalten. Einfach eine Erfahrung fürs Leben.

 Jennifer

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