Ich heiße Julia Kreft, bin 16 Jahre alt und verbrachte mein Auslandsjahr in Colfax, Kalifornien. Ich startete mein Abenteuer am 15.August. Der Abschied am Frankfurter Flughafen fiel zwar recht schwer, doch schon nach kurzer Zeit überwältigt einen die Vorfreude auf das Neue und Unbekannte. Eine neue Familie, eine neue Schule und ein neues Leben. Ziemlich viel wird sich bald verändern, das war mir klar, wieviel sich jedoch verändern wird und wie sehr ich mich verändern werde, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.
Als ich dann endlich nach vielen Stunden in Sacramento am Flughafen ankam, war ich erstmal alleine. Meine Gastfamilie hat nicht gewusst, dass mein Flug früher da war, als erwartet und kam zu spät. Was nicht weiter tragisch war, da eine andere Gastfamilie mit mir gewartet hat und sich um mich gekümmert hat bis meine Familie endlich eintraf.
Die Begrüßung war überwältigend, sie hatten ein Schild dabei, dass mich in Kalifornien wilkommen hieß und jeder umarmte mich herzlich. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, nach und nach stellte sich raus wieviele Gemeinsamkeiten wir hatten und wie sehr sie sich freuten, mich bei ihnen zu haben.
Meine Gastfamilie bestand aus einem Vater, Bill, einer Mutter, Amber, 2 Töchtern, Delany(16) und Kylie(13), 3 Hunden und 2 Katzen. Wir lebten in einer kleineren Gemeinde, in der sich fast jeder kannte.
Schon nach kurzer Zeit hatte ich mich so gut eingelebt, da ich viele Menschen kenne gelernt hatte, super Lehrer hatte und ich rundum einfach gut aufgenommen wurde. Ich muss sagen, die Gastfamilie ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um euer Auslandsjahr geht. Meine Familie war perfekt - perfekt für mich, wir hatten die selben Interessen, teilten die selbe Liebe für Basketball, und hatten immer viel Spaß. Meine Familie hat mich von anfang an so warm und herzlich in ihre Familie aufgenommen, dass ich mich nie alleine gefühlt habe. Heimweh hatte ich zwar ein bisschen Ende Dezember - Anfang Januar, doch meine Familie hat mir da super durch geholfen und ich habe gemerkt, wie sehr sie sich freuen mich hier zu haben und wie sehr sie mich lieben.
Mit der Zeit hab ich mich immer wohler gefühlt, und irgendwann hat es sich sogar so angefühlt als würde ich nie irgendwo anders gewohnt haben. Ich habe so viele nette und warme Leute kennen gelernt, und jeder einzelne hat mich so herzlich aufgenommen.
Die Erfahrungen die man macht, kann man auf keine andere Weise machen. Man reift so sehr durch ein Auslandsjahr. Man entwickelt sich weiter, lernt weiter und vorallem lernt selbständiger zu sein. Jede Erinnerung die ich gemacht habe ist einzigartig und ich würde sie nicht vermissen wollen.
Ich kann behaupten, mein Auslandsjahr war perfekt - perfekt für mich. Nun habe ich eine 2. Familie in Amerika, die ich in den Pfingstferien wieder besuchen werde, und die mich besuchen wird. Man kann diese Erfahrung mit nichts vergleichen und wahrscheinlich kann man das auch nicht nachvollziehen, wenn man es nicht selber erlebt hat.
Ich kann euch nur empfehlen, den Schritt zu wagen. Es wird das Jahr eures Lebens, und spätestens wenn ihr zurück seid, werdet ihr merken, wieviel es euch gebracht hat. Ein Auslandsjahr ist einzigartig und die Chance einmalig.
Und nun kann ich euch die Frage beantworten:
How do you measure a year in life?
Gar nicht, denn die Erfahrungen und Erinnerungen die ihr macht, kann man in einem Leben ohne Auslandsjahr nie machen.
Es war vielleicht nicht das Beste Jahr meines Lebens, da ich noch viele Jahre hoffentlich leben werde, aber es war das ereignissreichste, das aufregendste, das erfahrungsreichste und vorallem das erinnerungsreichste.
Lasst eure Träume wahr werden - es lohnt sich aufjedenfall!