Nun zum Beginn meines Erlebnisses „Neuseeland“. Mein Reiseziel war Richmond, ein kleiner Ort bei Nelson im Norden der Südinsel. Ich startete Anfang Juli mit dem Flieger von Frankfurt über Singapur, Auckland bis nach Wellington. Hier war ein 1-wöchiges Vorbereitungsseminar, das uns viele Einblicke in die Geschichte und Kultur Neuseelands bescherte. Ich wohnte mit einem anderen deutschen Gastschüler zusammen bei einer „Welcome“ Family und er sollte sogar auf die selbe Schule wie ich gehen. Nach nun einer lehrreichen und informativen Woche flogen wir weiter nach Nelson. Der Flug dorthin war schon Wahnsinn.
Nun endlich gelandet im dauerhaft sonnigen Nelson, kam auch schon meine Gastfamilie auf mich zu. Ich fuhr dann mit meiner alleinerziehenden Gastmutter und meinem 14-jährigen Gastbruder nach Hause. Dort habe ich erst mal alles auf mich wirken lassen. Hier soll ich nun also leben für die nächsten 5 ½ Monate?! , fragte ich mich öfters. Ok, nach 2 Tagen ging schon die Schule los und es klappte mit meiner Gastfamilie erst mal gut. Sie waren hilfsbereit und freundlich, mein Gastbruder erklärte mir erst einmal ein paar Rugby Techniken.
Waimea College, war mit seinen 1400 Schülern, schon eine relativ große Schule. Ich hatte ein großes Spektrum an Fächern zur Auswahl, die ich bis auf meine Pflichtfächer Mathe und Englisch wählen konnte. Ich nutzte die Möglichkeit und ging in das Fach Outdoor Education. Wir gingen Klettern, Wandern und Segeln. Die Schule klappte von Anfang an auch gut und ich fand relativ schnell ein paar Kiwis, die später mit mir auch in den eigenen Kraftraum der Schule gingen. Allerdings hatte ich auch viel Kontakt mit anderen deutschen Gastschülern. Alle merkten, nur wenn wir Englisch sprechen, klappt es mit den Kiwis auch besser. So engagierte ich mich auch in Sport Teams, um mehr Freunde zu finden. Zusammen mit meinem Ski Team gewannen wir die Tasman Championships und wir durften somit zu den South Island Secondary School Championships nach Wanaka, wo ich das Team zu einem tollen 5ten Platz führte. Dies war für mich ein Highlight meines ganzen Aufenthaltes. Ich hatte eine super Zeit mit den Kiwis und so enstand ein noch viel engerer Kontakt zu ihnen.
Im September hatte ich 2 Wochen Ferien und ich brach zu einer Tour über die gesamte Südinsel auf. Es war ein super Erlebnis und ich empfehle das auf alle Fälle weiter. Ich sah Städte wie Christchurch, Dunedin und das Extrem-Sport-Mekka Queenstown, dort sprang ich Bungy, raste mit einem Jetboat durch enge Canyons und hatte eine Menge Spaß.
Nur leider fingen jetzt Probleme mit meinem Gastbruder an. Wir verstanden uns nicht mehr so gut und die Stimmung wurde schlechter im Haus. Ich telefonierte oft nach Hause. Bald fiel dann die Entscheidung, ich werde meine Gastfamilie wechseln. Wahrscheinlich habe ich viel zu lange gewartet, dies zu machen. Doch dann lief alles einwandfrei, innerhalb einer Woche war ich bei meiner neuen Gastfamilie und die Zeit dort sollte noch mal fast alles toppen, was ich bisher erlebt hatte. Es war meine Traumfamilie. Das Haus war riesig, sie hatten einen Pool, einen Hund und sie haben mit mir Ausflüge unternommen. Auch fuhren wir manchmal einfach nach der Schule an den 10 min entfernten Strand zum Skimboarden.
Leider ging die Zeit nun viel zu schnell vorüber, die Zeit des Abschieds kam näher und ich wollte nur noch dort bleiben, es war perfekt! Der Abschied fiel mir schwer aber ich behalte mein ganzes Erlebnis „Neuseeland“ in einer super Erinnerung und ich kann einen solchen Auslandsaufenthalt nur weiterempfehlen.
Ich fand, dass die Neuseeländer sehr nett sind, wirklich sehr offen für Fremde und stets hilfsbereit. Das Land ist definitiv ein Traum.
Meine Zeit in Neuseeland war auf jeden Fall, wenn ich es nun im Nachhinein betrachte, eine grandiose Zeit, mit vielen neuen, tollen Erfahrungen. Ich würde jederzeit noch einmal den Schritt wagen nach Neuseeland zu gehen. Ich habe keine Sekunde bereut dort gewesen zu sein. Neuseeland hat mein Leben geprägt.
Waimea College Juli - Dezember