Bevor dem eigentlichen Austausch habe ich an dem Vorbereitungscamp teilgenommen. Dies fand im Raum Dallas, Texas statt und dauerte 1 Monat. Dieses Camp gab mir die Möglichkeit einen anderen Bundesstaat und eine zweite Gastfamilie kennen zu lernen. Es war sehr schön und jetzt im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass jeder Bundesstaat der USA doch ein wenig unterschiedlich ist und jeder seine eigenen Sitten und Gebräuche mitbringt. Als deutscher Gastschüler wurde ich hier schon sehr gut behandelt und das Verhältnis mit der Gastfamilie war super. Amerikaner sind sehr stolz auf ihr Land und wollen auch so viel wie möglich von ihrem Land zeigen. Das hat den Vorbereitungsmonat sehr schnell vorbeigehen lassen.
Es fiel mir persönlich sehr schwer Abschied zu nehmen, aber nach einem Monat voller interessanten, neuer und toller Eindrücke ging es dann weiter in die Entertainment Hauptstadt der Welt- nach Las Vegas. Diese Stadt liegt direkt in der Wüste Nevadas und ist sehr bekannt für ihre große Anzahl von Kasinos. Dort habe ich in einer afro-amerikanische Familie leben dürfen. Ich hatte einen Gastvater und einen 14-jährigen Gastbruder, der adoptiert wurde. Von Anfang an hatten wir eine sehr gute Beziehung. Für mich persönlich war es von der Art von Familie eine große Umstellung. Zu hause hatte ich beide Elternteile und 2 kleinere Brüder, dort nur ein Gastelternteil und einen adoptierten Gastbruder. Da ich sehr viel an Erfahrung gewinnen wollte, war es so gesehen perfekt, da es das direkte Gegenteil war.
Viele andere Lebenssichten wurden mir bewusst. Weihnachten wurde anders gefeiert auf viele Dinge, die mir persönlich nicht für wichtig galten, wurde jetzt mehr Wert darauf gelegt. Um ein Verhältnis zwischen Austauschschüler und Gastfamilie perfekt zu machen, müssen beide Seiten aufeinander zugehen, einander aussprechen und Verbesserungsvorschläge einbringen. Das hat in meinem Fall zum Glück alles sehr gut geklappt.
Das Rezept für ein gutes Jahr ist vor allem die Offenheit des Austauschschülers. Der erste Schultag war zwar aufregend, aber da meine Schule mit 2200 Schülern sehr groß ist, bin ich als Austauschschüler nicht zu sehr aufgefallen. Im Laufe der Zeit wird man dann aber immer mehr gefragt und du bist das Gespächsthema Nummer 1 unter Freunden. Es hilft sehr, wenn man von Anfang an in eine Sportart involviert ist. Das macht es leichter Freundschaften zu Knüpfen und bekannt an der Schule zu werden.
Das amerikanische Schuljahr ist in drei Saisonabschnitte eingeteilt. Die Herbst-,Winter-, und Frühlingssaison. Als große Sportart wird im Herbst American Football angeboten, aber daneben gibt es auch Fussball, Frauen Volleyball, und Golf. Im Winter dominiert Basketball, aber ebenso wird Bowling, Schwimmen, und Wrestling angeboten. Die nationale Sportart ist Baseball und wird im Frühling gespielt. Außerdem gibt es noch Männer-Volleyball, Softball und Golf. Das Angebot der Sportarten hängt natürlich von der Größe und dem Interesse der High-School ab. In diesem Viertel-Jahr, in der man die Sportart ausübt, wird man jeden Schultag trainieren und wird sehr viel Spaß haben. Über das ganze Jahr läuft die Cheerleadingsaison. Neben dem großem Sportangebot gibt es auch eine Vielfalt an Klubangeboten. Ein Eintritt in solch einen Klub hilft auch dabei, Freunde zu finden.
Außerdem finden unterschiedlich Tänze während des gesamten Jahres statt. Der größte und beliebteste Tanz ist Prom am Ende des Schuljahres. Hier wird jeweils aus der 11. und 12. Klasse ein Promprinz und Prinzessin und ein Promkönig und Königin von der Jahrgangsstufe gewählt. Da ich versucht habe, überall aktiv mitzuwirken und viele Freundschaften schließen konnte, wurde ich der Promprinz. Promprinz ist der Schüler aus der 11. Jahrgangsstufe. Der Tanz war ein einmaliges Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.
Da mein Gastvater der Fussball Coach an meiner High-School war, habe ich Fussball gespielt. Nach der Saison hatte ich eine kurze Sportspause in der ich die Gegend um Las Vegas herum näher kennen gelernt habe. Dort gibt es zum Beispiel den Hoover-Staudam, den Redrock (roter Stein) und das Valley of Fire zu sehen. Nach dieser Phase bin ich in einen Fußballverein eingetreten und habe dort für das Team Las Vegas Premier gespielt. Mit unserem Team sind wir auf vielen Turnieren im Raum Kalifornien gewesen. Als krönenden Abschluss hatten wir dann sogar noch die Staatsmeisterschaft gewonnen, was eine super Erfahrung war und außerdem hatte man in diesem Verein auch Leute von anderen Schulen kennen lernen können.
Da Nevada im Westen der USA liegt, hatte ich die Gelegenheit mehrmals nach Kalifornien zu kommen. Richtung Osten liegt der Bundesstaat Utah. Dort war ich mit meinem Area- Betreuer in der Nähe Salt Lake City’s in der Winterzeit Skifahren. Außerdem hat mich dieser Area- Betreuer auch mit zu dem Death Valley, den Grand Canyons, Zion Canyon und dem Bryce Canyon genommen. Mit meinem Gastvater war ich in Chicago, Illinois. Viele Amerikaner mögen es zu reisen und es gibt sehr viel in den USA zu sehen. Die meisten Leute sind sehr gastfreundlich und respektieren dich als Gastschüler. Dieses eine Jahr wird dich auf jeden Fall als Mensch sehr viel weiter bringen und es wird deine Weltanschauung verändern. Mir hat dieses Jahr sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen. Dies ist eine einmalige Chance!!