Nach anfänglichen Bedenken meiner Eltern habe ich sie überzeugen können und dann ging alles ganz schnell. Für England habe ich mich entschieden weil es dort so viel Unbekanntes für mich zu entdecken gab. Neben aller Spannung, Erwartung und Freude war ich zunächst natürlich auch nervös und ängstlich. Ein fremdes Land mit fremder Sprache und fremden Leuten wirkte einladend und einschüchternd gleichzeitig. Aber all meine Sorge und Bedenken waren unbegründet. Ich wurde von meiner Gastfamilie wie auch von allen anderen herzlichst empfangen und sofort integriert. Neben meiner jüngeren Gastschwester lebte ich noch mit einem Chinesen und einer Französin, welche in meinem Alter war und schnell wie eine Schwester für mich wurde, in einem Haus zusammen. Über 3 Monate hinweg ist mir jedes Familienmitglied ans Herz gewachsen. Der erste Schultag am Palatine Community Sports College dort war unglaublich aufregend. Die Schule war groß aber es haben sich andauernd Schüler und Lehrer um einen gekümmert und einem geholfen. Man hatte die Möglichkeit sich die Fächer selbst auszuwählen, so konnte ich auch Fächer ausprobieren, die man in Deutschland nicht belegen kann, wie zum Beispiel Tanzen. Da ich auf einem Sports College war wurde besonders viel Wert auf Sport gelegt. Es gab zugehörig zur Schule zum Beispiel ein Fitnessstudio und ein Schwimmbad, welches wir auch sehr oft nutzten. Besonders aufregend fand ich es auch jeden Morgen mit Schuluniform in die Schule zu gehen, da das ja etwas völlig neues für mich war. Der Schuldirektor und auch alle Lehrer erkundigten sich häufig nach meinem Wohlergehen und waren auch sonst super nett und interessiert an der deutschen Kultur und allgemein an Deutschland. Ich habe schnell Freundschaften mit einigen Mädchen und Jungs geschlossen, mit denen ich in einer Klasse war, mit denen ich dann auch die Mittagspausen in der Kantine verbringen konnte. Das Essen in der Schule schmeckte entgegen aller Erwartungen richtig gut, auch die Auswahl an Gerichten war groß, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. Das Essen in England ist überhaupt viel besser als sein Ruf, mir hat nahezu alles geschmeckt, was meine Gastfamilie mir servierte, besonders das traditionelle English Breakfast an den Wochenenden hat es mir angetan. Die Stadt, Blackpool, war viel größer als die Stadt in der ich in Deutschland lebe. Sie liegt direkt am Meer, was mir die Möglichkeit gab an den Strand zu gehen und das Urlaubsfeeling zu genießen. Allgemein ist Blackpool eine Stadt die vor allem für Urlauber geeignet ist, mit vielen Hotels und Strandcafes. Das führte dazu dass sich diese 3 Monate ziemlich oft auch wie Urlaub anfühlen ließen. Ich habe in diesen 3 Monaten mit meiner Gastfamilie und meinen Schulfreunden total viel Schönes erlebt und auch vieles Schöne gesehen. Dadurch dass es so viel zu entdecken gab, und ich ständig auf Achse war hatte ich kaum Gelegenheit Heimweh zu bekommen. Ich hatte in den 3 Monaten sehr viel Spaß, sehr viel Neues kennengelernt, meine Sprachkenntnisse aufgefrischt und meine Landeskenntnisse erweitert. Außerdem bin ich sehr viel selbstständiger geworden, da ich dort dann doch mehr oder weniger auf mich allein gestellt war, und habe auch gelernt Verantwortung zu übernehmen. Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit zurück, es waren die schönsten und aufregendsten Monate meines Lebens welche ich nie vergessen werde.