Ich habe mich über die Organisation GIVE beworben. Ich habe auch ziemlich schnell einen Rückruf und die Chance auf ein Bewerbungsgespräch erhalten. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen, und bin nach Stuttgart gefahren um mich gut beraten zu lassen um mich gut auf den Monat im Ausland vorzubereiten. Danach habe ich immer Post bekommen und konnte mich so Schritt für Schritt voran arbeiten. Und endlich war es soweit, ich bin am 6. Januar in das Flugzeug nach London Heathrow gestiegen. Am Flughafen in London nach der Passkontrolle und nachdem ich mein Gepäck geholt hatte, wurde ich von einem Fahrer abgeholt und dann drei Stunden zu meiner Gastfamilie gefahren, bei der ich nun einen Monat wohnen sollte. Ich war ganz aufgeregt und war gespannt was mich erwarten würde.
Ich wurde nett von meiner Gastfamilie begrüßt. Mir wurde mein Zimmer gezeigt und dann gab es auch gleich das erste Abendessen. Man sagt ja immer dass englisches Essen nicht schmecken würde, was bei meiner Gastfamilie nicht der Fall war. Mir hat es immer sehr gut geschmeckt also lasst euch davon bloß nicht abschrecken! Nach ein paar Tagen schon habe ich mich wie ein richtiges Familienmitglied gefühlt. Meine Gastfamilie war lustig, offen, nett, herzlich und locker. Am nächsten Tag ging es dann zur Schule die immer um 8:40 Uhr anfing. Ich bin dort auf die Westlands School gegangen. Meine Gastmutter arbeitete dort, also hat sie mich hingefahren und konnte mir alles erklären und zeigen. Mir wurde ein sogenannter „Buddy“ zugeteilt, die mir die Schule gezeigt hat. Ich hatte den gleichen Stundenplan wie sie: Geschichte, Geografie, IT, Media, Sport, Englisch, Chemie, Biologie, Mathe und Physik. Wäre ich länger im Ausland gewesen hätte ich meine Fächer selbst wählen können wie Tanzen, Business Studies, Musik, Kunst oder z.B. Theater. Um 15.00 Uhr war die Schule dort immer zu Ende. Ich habe mich dort mit einigen Leuten angefreundet aber ich hätte noch mehr Zeit gebraucht um noch mehr Freundschaften zu schließen die dann auch länger halten würden. Ich war oft mit meinem Buddy und ihrer Clique zusammen. Immer in der Pause und manchmal auch in der Mittagspause.
Ich habe in England wirklich viel gelernt: Ich habe gelernt mich alleine in einem anderen Land zurechtzufinden, ich habe mehr Selbstsicherheit in der Sprache bekommen. Ich kann nun ohne zu zweifeln einfach reden und klar ist immer noch manchmal etwas falsch aber das ist ja nicht so schlimm. Hauptsache man hat den Mut zu reden und ist sich sicher indem was man sagt. Zu Not kann man sich auch immer noch mit Händen und Füßen verständigen. Ich habe mehr Selbstvertrauen in mich bekommen. Ich habe auch viel in der Schule gelernt, wie z.B. IT, das habe ich in meiner Schule gar nicht. Manchmal war die Schule allerdings etwas langweilig, denn man hat dort viel Bucharbeit gemacht, sprich Text durchlesen und dann Fragen dazu beantworten was ich von meiner Schule nicht gewohnt bin weil, wir viel Praxis im Unterricht machen. Aber da hat ja jeder einen anderen Geschmack was ihm gefällt und was nicht. Ansonsten war der Stoff relativ leicht und was mich vor allem gewundert hat war dass ich Mathe gut verstanden habe und das war ein Thema was wir noch nicht in meiner Schule hatten. Meine Gastmutter hat auch gesagt dass es Deutschen meist leicht in England in der Schule fällt.
Im Endeffekt habe ich mir gewünscht dass ich länger gegangen wäre und ich hätte mich selbst dafür verhauen können… Ich habe in England so viele schöne Erfahrungen gemacht, ich habe viel gelernt, ich habe viele neue nette Leute kennengelernt und mit dem was ich alles geschrieben habe will ich eigentlich nur eins sagen: Es lohnt sich wegzugehen! Es ist eine Überwindung sich in ein Flugzeug oder einen Bus zu setzten und in ein anderes Land zu fahren, aber ihr werdet sehen, ihr werdet diese Zeit niemals vergessen, also freut euch drauf und genießt es, denn die Zeit wird wie im Flug vergehen
- geschrieben von Nadine Herrmann (15 Jahre)