Meine Reise begann in Hamburg wo ich in den 7 Uhr Flug nach Frankfurt eingestiegen bin. In Hamburg musste ich alles allein machen, was relativ gewöhnungsbedürftig war. Ab Frankfurt ging es dann mit einer großen Gruppe auf zu einem 8 Stunden Flug nach Toronto und dann weiter nach Winnipeg. Am Winnipeg-Airport habe ich meine Familie getroffen, was natürlich sehr aufregend war, weil wir uns bis dahin nur ein wenig über E-Mail unterhalten hatten und ich nicht wusste, ob mir die Familie auch gefallen wird. Ich hatte bereits am Flughafen das Gefühl, dass meine „Eltern“ echt nett sind. Mein „Vater“ ist freiberuflicher Gärtner und hatte deswegen eigentlich immer Zeit, um sich um den Haushalt zu kümmern, bzw. um mit mir etwas zu unternehmen. Meine „Mutter“ ist in der Kirche tätig und mein „Bruder“ war am Studieren, hatte aber auch einen Job und war deswegen nur wenig zu Hause. Meine Eltern waren wirklich sehr nett, sie haben sich beide viel Zeit für mich genommen. Wir haben an vielen Wochenenden etwas unternommen, wodurch ich auch viel von der Umgebung Winnipegs gesehen habe. Außerdem haben wir eigentlich mindestens jeden zweiten Abend ein Spiel zusammen gespielt oder wir saßen einfach zusammen vorm Fernseher. Sowieso ist der Fernseher in Kanada eigentlich immer angeschaltet und es läuft auch immer etwas Sehens- wertes. Vor allem wenn man auf Sitcoms steht, die laufen eigentlich rund um die Uhr.
Meine Schule war das Vincent Massey Collegiate. Eine Highschool (also von Klasse 9-12) mit über 1000 Schülern. Du kannst (wenn dir von deiner deutschen Schule nichts anderes gesagt wird) frei aus dem sehr großen Fächerangebot wählen. Es gibt die normalen Sachen wie Englisch, Mathe oder Physik, aber auch interessantere Dinge, wie Video Production oder Drama. Du wählst 5 verschiedene Kurse und dann geht es auch schon in die Klassen. Keine Sorge du kannst auch erst Mal die Kurse ausprobieren und wechseln, wenn dir der Kurs nicht gefällt. Du hast jeden Tag dieselben 5 Kurse und auch in der Selben rein folge. Eine Schulstunde ist in Kanada ca. 75 Minuten, aber es hat sich angefühlt wie 30 Minuten. Also ehrlich gesagt ,hatte ich das Gefühl, dass die Stunden so viel schneller gingen als in Deutschland. Man hat erst 3 Kurse, dann hat man eine 1stündige Mittagspause. Danach geht es dann mit den letzten beiden Kursen weiter. So etwas wie Hausaufgaben hatte ich eherwenig. Meistens bekam man eine Aufgabe über die Woche, welche man dann entweder Zuhause oder in den Stunden beenden kann. Wenn du es dir richtig einteilst, hast du eigentlich Zuhause kaum etwas zu tun.
Die Kanadier sind generell ziemlich freundlich. Es fiel mir nicht schwer schnell Kontakte mit zu knüpfen, indem ich einer Jugendgruppe beigetreten bin, was dies sehr vereinfachte. Ansonsten hat man in den ersten Monaten auch noch die anderen Austauschschüler, die natürlich genauso verloren sind wie du und somit versteht man sich sofort recht gut. Das einzige Problem sind Kontakte in der Schule, da man nicht in Klassen aufgeteilt ist, sondern in Kursen, also sitzt du in jedem Kurs mit anderen Leuten zusammen. Dies macht es nicht grade einfacher Freunde zu finden. Aber es ist machbar und spätestensten nach 3 Monaten hatten eigentlich alle mindestens einen Freund in der Schule gefunden.
Ich hoffe dir hat das hier ein bisschen geholfen. Ein letztes noch: Es ist eine Erfahrung fürs Leben, ob du jetzt nach Kanada gehst oder in ein anderes Land, du wirst dich verändern und besser kennen lernen!
Alles Gute auf deiner Reise,
Stephan Schreier