Es war eine geniale Zeit, nicht nur in der Schule sondern auch mit meiner netten Gastfamilie. Ich habe meine zwei kleinen Gastgeschwister sehr beneidet, dass sie in so einer schönen Stadt leben und war begeistert von den vielen sportlichen Aktivitäten, die sie wöchentlich unternahmen. So hatte ich auch mal die Möglichkeit, mit ihnen zu surfen (meine Versuche waren nicht sehr erfolgreich) oder sie beim Leichtathletiktraining zu beobachten. Ich selbst konnte aber auch meinem Lieblingshobby, dem Reiten, in einem nahegelegenen Reitstall nachgehen. Am liebsten habe ich jedoch einfach die paradiesischen Strände genossen zu denen wir ganz oft gefahren sind, indem ich faul im Sand lag und gelesen habe.
Ich hatte viel Freizeit und aufgrund des traumhaften Wetters hatte ich das Gefühl, dort einfach Urlaub zu machen. Einige Male ist meine Gastfamilie mit mir in den Zoo gefahren oder in die City, damit ich auch das Opernhaus und die Harbour Bridge gesehen habe und auch die Aussicht von der Plattform des Sydney Tower (sehr empfehlenswert) habe ich natürlich nicht ausgelassen. Im Wildlife habe ich Koalas gestreichelt und am letzten Abend mit meiner Gastfamilie habe ich schließlich auch noch Känguru- und Krokodilsteak in einem guten Restaurant probiert. Meine meisten Ausflüge hatten jedoch einen der zahlreichen Strände in der Nähe als Ziel. Dabei habe ich auch viel Selbstüberwindung gewonnen, denn es war nicht immer leicht mit dem Bus oder auch zu Fuß an den gewünschten Ort zu kommen- doch was mein Gastvater, der ein waschechter Aussie ist, mir vorher immer eingeschärft hatte, stimmte natürlich: Die Australier sind extrem hilfsbereit und fangen gerne mal so einfach ein Gespräch an, auch wenn man sich überhaupt nicht kennt. Das hat mir auch an meiner Schule sehr geholfen, doch ohne eine beste Freundin ging es natürlich nicht. Sie hat mir in den ersten Wochen geholfen, mich zurechtzufinden und sich sehr Mühe gegeben, meine stockenden Sprachversuche zu verstehen. Doch schon bald habe ich von allen möglichen Leuten gehört, dass besonders meine Grammatik sehr gut sei.
Ja, ich habe auch schon bald auf Englisch gedacht und geträumt und mich sehr gut an den entspannten, australischen Lebensstil gewohnt und es hat mir einfach extrem gut gefallen. Ob es nun daran lag, dass ich Australien schon lange so faszinierend fand oder daran, dass ich bis auf den Großraum Sydney noch nichts von Australiens Landschaft gesehen habe- ich möchte auf jeden Fall später einmal wieder hinfliegen und meine Gastfamilie besuchen und noch mehr von dem einzigartigen Kontinent kennenlernen. Wie der Australier jetzt sagen würde- see you!